Sonntag, 5. April 2015

Was ist Klickertraining und wie funktioniert es?

Beim Klickertraining geht es darum, dass ein spezielles Geräusch welches im Alltag eines Hundes eher selten vorkommt und somit im Idealfall beim Hund noch keine bestimmte Verknüpfung im Gehirn besetzt hat, - meistens ein akustisches Klickgeräusch, das mit Hilfe eines Klickers durch biegen eines Stahlblechstreifens erzeugt wird - ein positives Gefühl auslöst. Damit kann es später beim Training eingesetzt werden, um dem Hund anzuzeigen, dass er soeben das vom Trainer gewünschte Verhalten an den Tag gelegt hat und zwar zum exakt richtigen Zeitpunkt, welcher im Hundetraining einen für den Hund sehr wichtigen Faktor darstellt, um möglichst schnell und einfach zu lernen.


Wozu Klickertraining?


Er ersetzt also in erster Linie die Belohnung, also das Keks oder den Ball. Somit kann unter anderem auch sehr gut und effizient trainiert werden, wenn sich der Hund vom Trainer weiter entfernt befindet, oder aber auch Verhalten verstärkt werden bei dem das exakte Timing mit einem Keks als Belohnung andernfalls nur sehr schwer hinzubekommen wäre.


Wie trainiert man mit einem Klicker?


Begonnen wird im Klickertraining also immer zuerst damit, dem Hund den Klick als positives Gefühl zu Verknüpfen. Man sollte sich mit dem Hund an einen Ort begeben, an dem er sich wohl fühlt und möglichst wenig abgelenkt ist (zum Beispiel zuhause). Dann bereitet man ein paar Stückchen Käse, Wurst oder sonstige Leckerlis die der Hund besonders gerne hat vor und gibt ihm genau zum gleichen Zeitpunkt mit einem Klickgeräusch ein kleines Leckerli.

Das Ganze wiederholt man aufgeteilt auf mehrere Tage und mehrere male am Tag. Irgendwann ist dann der Zeitpunkt eingetroffen, bei manchen Hunden früher, bei manchen dauert es ein paar Tage, andem der Hund sofort angetrabt kommt, sobald er dieses bestimmte Klickgeräusch wahrnimmt. Er kommt natürlich um sich ein Leckerli abzuholen, den er hat verknüpft bei einem Klick bekomm ich ein Leckerli. Am besten probiert man das aus, wenn man keinen Sichtkontakt zum Hund hat und man ganz unauffällig seiner Arbeit nachgeht. Der Hund sollte also nicht mitbekommen, dass etwas im Busch ist. Er soll ganz unerwartet das Klickgeräusch hören und dann beobachtet man einfach, was passiert. Andernfalls kann man keine klare Aussage darüber treffen, ob die Verknüpfung bereits stattgefunden hat, oder er nur angetrabt kommt weil er gerochen oder gesehen hat, dass es Leckerli gibt. Kommt der Hund schnurstracks zur Quelle des Klickgeräusches, also zu ihnen, dann bekommt er sofort ein Leckerli und ganz fettes Lob. Denn dann ist es soweit und der Hund hat den Klicker mit dem Leckerli, also einer Belohnung und einem positiven Gefühl, verknüpft!

Von diesem Zeitpunkt an, kann der Klicker im Training eingesetzt werden.

Ein Beispiel: Der Hund ist 15m entfernt und bekommt den Befehl „Sitz“, den er grundsätzlich schon gelernt hat. Er setzt sich auf der Stelle hin, und weil das Keksi für die 15m weite Flugbahn zu lange unterwegs wäre um den exakt richtigen Moment zu belohnen (Gesäß berührt den Boden), bekommt er stattdessen einen Klick und unmittelbar danach kommt auch schon das Keksi geflogen. Oder er bekommt gleich anschließend noch den Befehl „Bleib“ und bekommt das Keksi zusammen mit einem weiteren Klick, indem man es zu ihm bringt während er „bleibt“.

Der Klicker ermöglicht einem also einige weitere Verhalten zu verstärken und zu festigen, unter anderem auch Verhalten, bei denen man mit dem Keks einfach nicht schnell genug und somit mit dem Timing nicht präzise genug wäre, weil der Hund vielleicht nicht in unmittelbarer Nähe ist. Einen Klicker bekommt man mittlerweile in jeder Zoohandlung oder Tierzubehör um nur wenige Euro, oder man bastelt ihn sich einfach selbst. 

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